Betreuung von Kindern unter drei Jahren

Die Aufnahmemodalitäten entsprechen denen der Kinder „die Maxis“ ab drei Jahren. Es findet ein Aufnahmegespräch statt, ein ärztliches Artest ist vorzulegen. Ein besonderer Stellenwert hat das Anmeldegespräch. Wir informieren uns mit Hilfe eines Formblattes über mögliche Ablöseschwierigkeiten, über die bisherige Entwicklung des Kindes, über die Lieblingsspielsachen, über das Spielverhalten sowie sprachliche Besonderheiten. Gleichzeitig
berichten wir über unseren Kindergartenalltag. Die Aufnahme eines Kindes ist mit Windeln möglich. An dieser Stelle wird über die Sauberkeitserziehung gesprochen.

Was braucht gerade ein Kind unter drei Jahren?

  • Unser strukturierter Tagesablauf bietet gerade Kinder unter drei Jahren Sicherheit und Orientierungshilfe.
  • Wir haben tägliche Rituale, wie z. B. Begrüßungs- und Abschiedsrituale, gruppeninterne Sing- und Spielkreise.
  • Die Erzieherinnen müssen einfühlsam reagieren. Eine Bezugsperson ist besonders für Kinder unter drei Jahren wichtig.
  • Sie benötigen feste Regeln, wie in unserem Konzept beschrieben.
  • Das Kind braucht Körperkontakt, vor allem beim Wickeln.
  • Wir verfügen über geeignetes Spielmaterial.
  • Die Kinder benötigen geeignete Spielanreize, ohne sie zu überfordern.
  • Die Kinder haben Ruhemöglichkeiten.

Die individuelle Eingewöhnungszeit

Die Eingewöhnungszeit muss für jedes Kind individuell gestaltet werden. Es ist meistens die erste Trennung von der häuslichen Bezugsperson. Zunächst soll das Kind nur stundenweise in Anwesenheit von Vater, Mutter oder Oma betreut werden. Danach erfolgt die Anwesenheit ohne häusliche Bezugsperson. Kann das Kind eine Stunde problemlos bleiben, kann der Zeitrahmen langsam gesteigert werden. In der Regel dauert die Eingewöhnungszeit ca. zwei Wochen. Grundsätzlich gilt: Vom Kind verabschieden und pünktlich zum Abholen kommen. Es ist wichtig, dass die Verabschiedung kurz und liebevoll ist.

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, je länger die Verabschiedung dauert, desto schwieriger ist die Trennung für Mutter (Vater, Oma etc.) und Kind. Die Eingewöhnungsphase endet dann, wenn das Kind eine neue Bezugsperson aus der Einrichtung akzeptiert. Wenn Kindern nach ca. 4 Wochen die Ablösung von der häuslichen Bezugsperson nicht möglich ist und der Aufenthalt im Kindergarten eine Überforderung bedeutet, behalten wir uns vor, den Kindergartenbesuch abzubrechen bzw. zu unterbrechen. In Absprache mit den Eltern wird der Kindergartenbesuch abgebrochen und die Kinder bleiben noch einige Zeit zu Hause.

Verlässliche Bindungen - die Bezugserzieher/innen

Verlässliche Bindungen, in denen die Kinder sich sicher und aufgehoben fühlen, sind die unverzichtbare Grundlage für die positive Entwicklung besonders aber nicht nur von Kindern unter drei Jahren. Aus diesem Grund ist die Schaffung dieser Bindungen einer der Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit. Es wird der Dienstplan so gestaltet, dass jedes Kind möglichst viel Zeit mit seiner ausgesuchten Bezugsperson verbringen kann. Von dieser sicheren Grundlage können die Kinder ihren Aktionsradius erweitern, sich zeitweilig von ihrer Bezugsperson, die jederzeit kontaktierbar ist, entfernen und ihre
Selbstständigkeit erproben.

Gestaltung der Gruppenräume

In unseren Gruppenräumen sind die Spielmaterialien in Regalen so angeordnet, dass die Kinder nur die für ihre Altersgruppe geeigneten Materialien erreichen können. Die Gruppenräume werden selbst in ihrer Struktur immer wieder verändert und so den momentanen Bedürfnissen der Kinder angepasst. Dies besprechen wir im Morgenkreis mit den Kindern, hierbei wird darauf geachtet, dass alle Altersgruppen zu ihrem Recht kommen.

Sauberkeitserziehung

Sauberkeitserziehung

Ein wichtiger Entwicklungsbereich der Kinder unter drei Jahren ist die Sauberkeitserziehung. Sie brauchen einen Raum, der nicht nur Toilette oder Wickeltisch bietet, sie brauchen Atmosphäre, die ihre Neugier auf den eigenen Körper ermöglicht und der ihnen das Gefühl gibt eine besondere Zeit mit der Bezugsperson zu verbringen. Die Pflegesituation als vertrautes Ritual gibt dem Kind auch hier wieder Sicherheit. Wir empfinden das Vertrauen,
welches das Kind uns entgegenbringt, wenn es sich von uns wickeln lässt als Wertschätzung.


Um diesem Vertrauen des Kindes gerecht zu werden, nehmen wir uns Zeit beim Wickeln für kleine Rituale oder Gespräche mit dem Kind. Wenn das Kind beginnt sich für die Toilette zu interessieren und signalisiert, dass es diese benutzen möchte, wird in einem Gespräch mit den Eltern besprochen, wie das Kind zu Hause und in der Krippe auf gleiche Weise gefördert werden kann. Bleibt die Windel für längere Zeit trocken, lassen wir sie im Kindergartenalltag weg. Es gibt immer wieder Absprachen mit den Eltern (Reservekleidung, Windeln auch zu Hause weglassen), wobei wir nicht die Verantwortung dafür
übernehmen, dass ein Kind innerhalb eines gewissen Zeitrahmen sauber wird.

Sprache

Für die Sprachentwicklung ist es wichtig, dass die Erzieher/innen klare, einfache Sätze formulieren, denn gut gemeinte Erklärungen in langen Sätzen, auch Verneinungen sowie „wenn – dann“ Verbindungen versteht das Kind nicht.

Motorische Entwicklung

Kinder in diesem Alter sind sehr aktiv. Deshalb ist es für die motorische Entwicklung wichtig, den Kindern ihren Freiraum zu ermöglichen. Das Kind unter drei Jahren verbringt wenig Zeit in Ruhe und wenn, dann vor allem am Boden sitzend.

Spielen in Kleingruppen

Unser Ziel ist es, dass die Kinder keine Überforderung erfahren sollen, deshalb ist das Spielen in der Kleingruppe (Spielbereiche) besonders wichtig. Die Kleingruppe ermöglicht den Kindern sich leichter zu orientieren. In den Spielbereichen sind die Kinderzahl und die äußeren Eindrücke überschaubar.

Gruppenfaehigkeit

Gruppenfähigkeit

Die Kinder unter drei Jahren haben noch keinen feinfühligen Umgang miteinander gelernt. Die eigenen Wünsche, Angst, Wut und Freude sind so „alles bestimmend“. Hierbei müssen die Erzieher/innen den Kindern besondere Hilfestellung geben. Unsere Aufgabe ist es, in einem behutsamen geführten Miteinander dem Kind Respekt, Teilen, Fairness und Regeln zu vermitteln.